Mittwoch, 7. April 2021

Gut abgelagert

Genau so ist dieses Garn, das kürzlich den Weg zu mir gefunden hat.
Es sind einige Leinen-, etwas Ramie- und wenig Baumwollgarne.
Das meiste recht fein und einige weisse Konen haben gelbliche Flecken.
So heisst es als erstes einige Musterproben zu weben, diese mal waschen und schauen was passiert.
Der erste Zettel ist aus Ramie, von irgendwem im Jahr 1957 !! gekauft, so steht es auf der Spule.
Es ist also verständlich, dass es bei einer Lagerzeit von mehr als 50 Jahren einige Flecken bekommen hat.

Wenn alles klappt wäre dieses feine und trotzdem starke Garn sicher gut als Blusenstoff oder mit einer anderen Fadendichte als Tagvorhang.


Der Zettel hat eine Länge von 150cm, (kürzer geht auf meinem Zettelbaum nicht) und eine Breite
von ca. 30 cm.
Einzug über 4 Schäfte, Gitterbindung und Leinwand





Gewoben war dieses Stück rasch, nun geht es in die Wäsche und dann sehe ich ob die sehr kleinen, im Stoff fast nicht sichtbaren Flecken verschwinden. Dazu wird sich zeigen, ob die Gitterbindung den Waschgang übersteht oder sich verschiebt, da das Material sehr steif und glatt ist.


In einem Beutel bei dem Material war auch noch ein fertiger Zopf, leider habe ich vergessen ein Foto davon zu machen :-(
Da dieser Zopf sehr ungewöhnliche Ausmasse hatte  (nur 82 Fäden und der Zopf hat die Länge von ca. 8 Meter, das wäre wohl eine Zettellänge von +/- 16 Meter) war mir unklar, für was das geplant worden war. Material ist wohl auch Ramie ca.16/1, Farbe naturweiss.
Was mach ich nun damit? Ein so langes Band in weiss zu weben kommt für mich nicht in Frage.
So dachte ich mir, dass ich versuchen werde, den Zopf in 5 ca. gleich lange Abschnitte aufzuteilen, dann hätte ich gut 400 Fäden und mit dem könnte ich dann etwas anfangen.
Der Hacken dabei, ich müsste auf das Fadenkreuz verzichten!! In der Weberei eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, da durch das Fadenkreuz jeder Faden an der richtigen Stelle liegt.
In diesem Fall habe ich nur die Bündel pro cm.


Da ich aber irgendwie keine andere Alternative habe, wage ich den Versuch.
Falls es nicht klappt, hat dieser ebenfalls lange abgelagerte Zopf Pech gehabt, ansonsten gibt es bestimmt etwas schönes draus.
Das aufbäumen klappte mit einer Hilfe recht gut, obwohl der Zopf stückweise recht "igelig" war.
Nach 1/5tel habe ich Bündelweise abgeschnitten und geknotet, dann die Bündel in gleicher Reihenfolge für den nächsten Durchgang am Kettbaum befestigt.
Mit dieser Methode habe ich in fünf Durchgängen aufgebäumt und zum Schluss sah es auf dem Kettbaum fast normal aus. 
Ob die 5 Teilzöpfe nun gleich lang sind wird sich erst mit dem abweben zeigen, d.h. wenn es dann klappt und ich es bis ans Ende schaffe.


Heute kommt nun der nächste Schritt, ich werde einen Rosengang über 8 Schäfte einziehen.

Eine gute Woche wünscht
Doris

3 Kommentare:

  1. Uhh, da bin ich ja gespannt. Auch wenn dein Material so ganz anders ist als die Schätze, die ich aus dem Elternhaus der Schwesterfreundin habe mitnehmen dürfen - so ist doch die Faszination und die Liebe für die Materialien ähnlich... Ich bin wirklich neugierig, was du zu erzählen weisdt!
    Viel Erfolg!
    Herzlichst
    yase

    AntwortenLöschen
  2. Helga von Bindepunkt hat mal eine Technik erklärt, wie sie mit halber Breite aber dafür doppelter Länge schärt (bei dir sagt man wohl zettelt😉) - vlt hilft dir das demnächst bei der Suche nach einer Lösung.
    Alles Liebe aus dem tatsächlich wieder verschneiten Münsterland, Birgit

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Birgit
      Danke für deinen Tipp, davon habe ich auch schon gehört, aber noch nie selbst gemacht. Ich glaube, dass dafür zwei Fadenkreuze nötig wären, damit das klappt oder was meinst du?
      Das müsste ich einmal bei vielen Streifen ausprobieren, wäre dort bestimmt eine grosse Erleichterung.
      Auch bei uns hat es heute morgen wieder geschneit und der Wind war sehr unangenehm kalt.
      Liebe Grüsse
      Doris

      Löschen

Herzlichen Dank für deinen Kommentar, es freut mich sehr, dass du dir dafür Zeit genommen hast.

Auf Grund der neuen Datenschutzerklärung ist folgendes zu beachten:
Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du ein ein Google Konto.
Mit Abschicken des Kommentares erklärst du dich einverstanden, dass deine gemachten Angaben zu Name, Email, ggf. Homepage und die Nachricht selber, durch diese Webseite gespeichert werden. Kommentare, die Direktlinks zu unbekannten, bzw. unersichtlichen Seiten (ohne erkennbare URL-Adresse) beinhalten, werden aus Sicherheitsgründen direkt gelöscht.

Abonnieren von Kommentaren
Als Nutzer der Seite kannst Du nach einer Anmeldung Kommentare abonnieren. Du erhältst eine Bestätigungsemail, um zu prüfen, ob Du der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse bist. Du kannst diese Funktion jederzeit über einen Link in den Info-Mails abbestellen.

Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.